Projektbeschreibung
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Zielsetzung
An den Hochschulen in den Ländern des Westbalkans werden alljährlich zahlreiche hochqualifizierte Fachkräfte ausgebildet. Auf ihren weiteren Karrierewegen sehen sie sich jedoch häufig gezwungen, wie auch in anderen Regionen Osteuropas mangels attraktiver Stellenangebote vor Ort ihre Heimat zu verlassen. Dieser Exodus dezimiert nicht nur die Bevölkerung, sondern führt auch dazu, dass die Region mit diesen Arbeitskräften ihr Innovationspotenzial verliert.
Seit ein paar Jahren verdichten sich allerdings die Anzeichen, dass im Zuge der digitalen Transformation neue Möglichkeiten für diese Länder entstehen, diesem „Brain Drain“ entgegenzuwirken. Unter Verwendung von Cloud Services und Open Source-Technologien können Ideen und Konzepte für internetbasierte Geschäftsmodelle kosteneffizienter und schneller am Markt getestet, verfeinert und dynamisch skaliert werden. Diese niedrigeren Einstiegs- und Aufstiegshürden eröffnen auch in Osteuropa zahlreiche Chancen für Unternehmensgründungen und die Entwicklung von Geschäftsmodellinnovationen in etablierten KMU und mittelständischen Unternehmen. Dafür stehen die dynamische Entwicklung von Tech-Unternehmen wie beispielsweise Ui Path aus Rumänien und Prezi aus Ungarn bis hin zum Aufstieg ganzer Innovationssysteme wie dem Baltikum oder der Tri-City um Warschau, Breslau und Krakau in Polen.
Das Vorhaben will einen Beitrag leisten, diese Möglichkeiten der digitalen Transformation für erfolgreiche Neugründungen und Geschäftsmodellinnovationen in der Region Westbalkan zu erschließen. Seine Ausgangsüberlegung lautet, dass dabei neben technischem Fachwissen und der Schaffung geeigneter politökonomischer Rahmenbedingungen im Innovationssystem der Kompetenzentwicklung zur Implementierung und Anwendung von Instrumenten und agilen Vorgehensmodellen für Geschäftsmodellentwicklung und Projektmanagement eine Schlüsselrolle zukommt. Bis dato spielte dieses Kompetenzfeld an den Hochschulen im Westbalkan eine untergeordnete Rolle. Im Zentrum des Vorhabens stehen daher die Fragen, welches geeignete Vorgehensmodelle, Instrumente und Methoden für Geschäftsmodellentwicklung sowie Projektmanagement in der digitalen Transformation sind, wie sie in die Hochschulausbildung integriert werden können und worauf es bei ihrer praktischen Umsetzung ankommt.
Im Rahmen des Projekts wird diesen Fragen am Beispiel des Innovationssystems in Serbien nachgegangen. Die gewonnenen Erkenntnisse werden in einem Kompetenzmodell Business Development 4.0 verdichtet, dessen Inhalte in die Curricula der Educons Universität eingehen und validiert werden sollen. Darüber hinaus werden Workshops, Coachings und digitale Lernangebote als Produkte für die Praxis konzipiert.
Verbundpartner
KomBEU ist ein Verbundprojekt unter der Leitung des ISF München e.V. in Zusammenarbeit mit der Tiba Managementberatung GmbH und der Educons University in Serbien. In die Transferaktivitäten des Projekts eingebunden werden Akteure aus Serbien (u.a. die deutsch-serbische Wirtschaftskammer, IPMA Serbien und das serbische Startup Strategy Map) sowie aus Deutschland (u.a. das Unternehmen Mikro Kontrol GmbH, die GPM, der VDMA und die Hochschule Landshut).
ProjektbearbeiterInnen
- Dr. Eckhard Heidling 089 / 27 29 21 - 65 eckhard.heidling@isf-muenchen.de
- Dr. Alexander Ziegler 089 / 27 29 21 - 50 alexander.ziegler@isf-muenchen.de
Projektlaufzeit
07/2021 bis 06/2024