diGAP – Gute agile Projektarbeit in der digitalisierten Welt. Teilvorhaben: Analyse und Gestaltung von erfahrungs- und anerkennungsbasierter agiler Projektarbeit

Projekt-Homepage: www.diGAP

Projektbeschreibung

Agilität und Digitalisierung als Herausforderungen für erfahrungs- und anerkennungsbasierte Projektarbeit

Arbeit und deren Gestaltung wird durch zahlreiche Wandlungsprozesse herausgefordert. Dies gilt nicht zuletzt für den Bereich hochqualifizierter Forschungs- und Entwicklungsarbeit, die zumeist team- und projektbasiert geleistet wird. In diesem Bereich gibt es eine besondere Ausgangslage für die Chancen und Herausforderungen der Gestaltung ‚Guter Arbeit‘, denn hier sind zwei Prozesse wirksam, die einander wechselseitig beeinflussen:

Erstens die Agilisierung von Projektarbeit: Agile Methoden reüssieren vor allem in Softwareentwicklungsprojekten und werden zunehmend auch darüber hinaus eingesetzt. Agilität führt allerdings nicht qua Automatismus zu innovativer, belastungsarmer und Anerkennung ermöglichender ‚Guter Arbeit‘, sondern birgt neben Vorteilen auch Risiken und Fallstricke. So entstehen etwa Widersprüche zwischen den Autonomiepotenzialen agiler Selbstorganisation und ihrer Anordnung ‚von oben‘ und es ist unklar, wie agile Projekte in wenig agile Kontexte integriert werden können.

Zweitens die Digitalisierung von Projektarbeit: Digitalisierung wird häufig als technischer Prozess verstanden, der in einer Art Quasi-Automatismus ‚einfache Arbeit‘ überflüssig macht und hochqualifizierte Arbeit unterstützt und empowert – eine Annahme, die sich jedoch empirisch oft nicht bestätigt. Schließlich sind technische Prozesse stets auch von ökonomischen Interessen geleitet, Technikentwicklung findet nicht im luftleeren Raum statt und organisationale Ausgestaltung wie soziale Folgen müssen stets ausgehandelt werden.

Zusammengefasst wird Projektarbeit durch die Prozesse der Agilisierung und der Digitalisierung herausgefordert, die beide sowohl Potenziale als auch Risiken für innovative, partizipative und Anerkennung ermöglichende Arbeit enthalten. Die Gestaltung agiler und digital unterstützter Projektarbeit im Sinne Guter Arbeit ist die wesentliche Zielstellung des Projekts. Dies beinhaltet die Gestaltung von Agile Scaling ebenso wie die Unterstützung verteilter Teams. Das Teilprojekt des ISF München e.V. fokussiert hierbei vor allem die Erfahrungs- und Anerkennungsförderlichkeit von Projektarbeit: Diese soll die Beschäftigten dabei unterstützen, Erfahrungen zu machen und diese im Sinne aktiver Selbstorganisation zu nutzen und untereinander auszutauschen. Die Anerkennung der Subjektpotenziale spielt in diesem Sinn bei der Ausgestaltung der Projektarbeit eine wesentliche Rolle.

Erweiterung findet das Projekt in der Untersuchung von agiler Praxis und Digitalisierung jenseits von Marktorganisationen. So werden Realitäten und Potentiale von Guter Agiler Projektarbeit in Bereichen des Öffentlichen Dienstes und des Gesundheitswesens untersucht. Miteinbezogen wird die Rolle von digitalen Tools, entsprechender Infrastruktur und Künstlicher Intelligenz für die Umsetzung agiler Methoden und die Arbeit in der öffentlichen Verwaltung insgesamt.

Die im Rahmen von diGAP gewonnenen Erkenntnisse im Zusammenhang von Selbstorganisation und dem Verhältnis von Ermächtigung und Belastung durch agiles Arbeiten in Unternehmen, sollen durch die Beforschung von Organisationen der öffentlichen Verwaltung ergänzt werden.

Zielsetzung der Forschung ist die Erarbeitung von Wissen über die Besonderheiten der öffentlichen Verwaltung im Kontext neuer Methoden der Zusammenarbeit und Digitalisierung, sowie der Transfer dieses Wissens in die Organisationen, sowie in die Lehre und Ausbildung.

diGAP-Verbundpartner:

    • Universität Hohenheim
    • ISF München e.V.
    • CAS Software AG
    • T-Systems International GmbH
    • Improuv GmbH
    • Ver.di Bundesvorstand

Begleitende Transferpartner

Deutsche Hochschule der Polizei
Fachgebiet I.1
Zum Roten Berge 18-24
48165 Münster
Ansprechpartner: Dirk Heidemann, Dr. Christian Barthel
https://www.dhpol.de

 

Das Fachgebiet I.1 (FG I.1) der Deutschen Hochschule der Polizei (DHPol)
beteiligt sich im Rahmen des Projekts „Gute Agile Projektarbeit in der digitalisierten Welt“ als Valuepartner und stellt in diesem Zusammenhang den Feldzugang zu polizeilichen Behörden und Dienststellen her, die den Einsatz von Künstlicher Intelligenz bzw. Machine Learning (KI/ML) und/oder agiler Entwicklung betreiben. Ferner beteiligt sich die DHPol an der Planung, Organisation und Durchführung von Arbeitstagungen und Konferenzen, bei denen die Ergebnisse des Forschungsvorhabens der internen Öffentlichkeit der Polizei und der Verwaltung präsentiert werden.

ProjektbearbeiterInnen

Projektlaufzeit

04/2017 bis 06/2021

Projektförderung

Das Vorhaben wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert. Betreut wird das Projekt vom PTKA.