Projektbeschreibung
Motivation und Zielsetzung
In vielen Branchen der deutschen Industrie bilden kleine und mittelständische Unternehmen mit ihren hochgradig spezialisierten Erzeugnissen ein entscheidendes Rückgrat der Wertschöpfungsprozesse. Gerade im Maschinenbau und in der Automobilindustrie haben sich ausdifferenzierte Wertschöpfungsstrukturen und die bedarfssynchrone Zusammenarbeit in unternehmensübergreifenden Netzwerken als wesentlicher Erfolgsfaktor für Technologie- und Effizienzvorsprünge auf den Weltmärkten erwiesen.
Allen voran die fortschreitende Digitalisierung, aber auch neue gesetzliche Vorgaben (z.B. Umweltstandards) und disruptive Ereignisse in den Lieferketten (COVID19-Pandemie) induzieren weitreichende Veränderungen in industriellen Wertschöpfungsprozessen, welche dieses Erfolgsmodell vor neue Herausforderungen stellen.
Von der Geschäftsmodellentwicklung über die unternehmensübergreifende Zusammenarbeit bis hin zum Shopfloor nehmen damit die Ungewissheitsdimensionen zu, die produzierende KMU sowohl bei der Gestaltung ihrer Unternehmensstrategie als auch im operativen Betrieb managen müssen. Damit avanciert der Aufbau von Wandlungsfähigkeit zu einem zentralen Erfolgsfaktor sowohl für die Sicherung der Zukunftsfähigkeit produzierender Unternehmen als auch für die Stabilisierung der Wertschöpfungssysteme in der Industrie insgesamt.
Mit der fortschreitenden Digitalisierung entstehen gleichzeitig umfassende neue Möglichkeiten für die Entwicklung von Anwendungen und Verfahren zur Stärkung der Wandlungsfähigkeit produzierender Unternehmen. Mit Industrie 4.0 (I4.0) Lösungen können z.B. schneller entscheidungsrelevante Informationen gewonnen und Fehlerquellen durch Automatisierungslösungen minimiert werden.
Vor diesem Hintergrund geht es im Vorhaben darum, die Produktivitätspotenziale neuer I4.0 Lösungen zu heben und insbesondere KMU zur Stärkung ihrer Wandlungsfähigkeit zugänglich zu machen. Dazu, so die Ausgangsthese, ist die Entwicklung soziotechnischer Innovationen erforderlich, die Datenanalysen mit dem Erfahrungswissen und den fachlichen Kompetenzen der Mitarbeiter*innen kombinieren und die Wandlungsfähigkeit von Unternehmensstrategien und operativen Prozessen arbeitsorganisatorisch einbetten.
Vorgehen
Das Projekt zielt darauf, I4.0 Lösungen mit neuen arbeitsorganisatorischen Konzepten und der Kompetenzentwicklung von Führungskräften und Beschäftigten zu verknüpfen, sodass prospektives Handeln in produzierenden KMUs ermöglicht und ihre Wandlungsfähigkeit nachhaltig gestärkt werden kann. Dafür werden in einem integrativen Mehrebenenkonzept hybride Lösungen entwickelt und erprobt, die in drei Handlungsfeldern ansetzen: 1) Prospektive Effizienz in der KMU-Matrixproduktion; 2) Unternehmensübergreifende Kollaboration in der Supply Chain; 3) Vorausschauende Geschäftsmodellentwicklung.
Die Lösungen werden bei pilotierenden Anwendungspartnern in ausgewiesenen Anwendungsfällen entwickelt und erprobt.
KoWaK ist ein Verbundvorhaben mit insgesamt elf Partnern. Das ISF München verantwortet die Projektarbeiten im Handlungsfeld 3 „Vorausschauende Geschäftsmodellentwicklung“, in dem eine für produzierende KMU angepasste Vorgehensweise, Szenarien und ein Kompetenzmodell für vorausschauende Geschäftsmodellentwicklung entwickelt werden.
Kooperationspartner
- Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU (Konsortialführung)
- CBA Synergy GmbH
- Havlat Präzisionstechnik GmbH
- HONASCO Kunststofftechnik GmbH & Co. KG
- Maier Werkzeugmaschinen GmbH & Co. KG
- R. & S. Präzisionsdrehteile GmbH
- ZIGPOS GmbH
- LOGSOL GmbH
- trilogIQa
- Hörmann Rawema Engineering & Consulting GmbH
ProjektbearbeiterInnen
- Dr. Eckhard Heidling 089 / 27 29 21 - 65 eckhard.heidling@isf-muenchen.de
- Dr. Alexander Ziegler 089 / 27 29 21 - 50 alexander.ziegler@isf-muenchen.de
Projektlaufzeit
01/2023 bis 12/2025
Projektförderung
BMBF, in der Fördermaßnahme Industrie 4.0 – Wandlungsfähigkeit von Unternehmen in der Wertschöpfung von morgen (InWandel)