VR-Chain – Virtual Reality zur Unterstützung nachhaltiger Vernetzung in Wertschöpfungsketten

Projektbeschreibung

Zur Überwindung negativer Effekte unternehmensinterner Grenzen haben sich partizipativ gestaltete Virtual Reality (VR)-Räume, die auf formalem und informellem Wissen aufbauen und in der Nutzung daran anschließen, als vielversprechende Lösungen erwiesen. Mit der Entwicklung einer lernförderlichen VR-Lösung zum Wissens- und Kompetenztransfer zwischen verschiedenen Berufsgruppen und einem frei gestaltbaren VR-Raum zum erfahrungsgeleiteten Erleben, Entdecken, Ausprobieren und zum Vermitteln von Wissen und Fertigkeiten durch Aufgaben ist im BMBF geförderten Projekt „aSTAR“ bereits ein vielfältig einsetzbares VR-Tool entstanden.

Auch über Unternehmensgrenzen hinweg entlang der gesamten Wertschöpfungskette können VR-Räume den Wissensfluss zwischen Personengruppen fördern und die Kooperation und Kollaboration zwischen Unternehmen in eigener Weise unterstützen. Hier setzt das Projekt VR-Chain an. Der Einsatz von VR bietet die Möglichkeit, interaktiv, kollaborativ und gegenstandsbezogen Produkte und Szenerien zu Simulieren und zu Visualisieren. Mit Hilfe des LiDAR-Scanners können reale Umgebungen und Objekte in 3D virtuell abgebildet und in der VR erlebt werden. Dies sorgt für ein besseres Produktverständnis – vom Hersteller über den Lieferanten bis hin zu den Kund*innen, erleichtert den Wissensfluss zwischen Personengruppen, ermöglicht eine konkrete Zusammenarbeit am Produkt und ist niedrigschwellig nutzbar. Dabei kann der VR-Raum vielseitig als Arbeits-, Kollaborations-, Diskussions-, Gestaltungs-, Dokumentations- und Innovationsraum dienen oder die Funktion des Showrooms für potenzielle Neukund*innen erfüllen.

Projektziele

Gegenstand des Vorhabens ist der VR-gestützte kollaborative Austausch und Wissensfluss in Wertschöpfungsketten. Die Ziele des Vorhabens spiegeln sich in einer Erweiterung und Stärkung der flexiblen und nachhaltigen Vernetzung von KMU in der gesamten Wertschöpfungskette wieder. Mit dem in der VR erlangten Wissen und den virtuellen Erfahrungen sollen Beschäftigte dazu befähigt werden, die Beziehungen, Bezüge und relevanten Aspekte in der gesamten Wertschöpfungskette besser zu verstehen und damit ihre eigene Arbeit flexibel und gleichzeitig nachhaltig im Zusammenhang dazu zu organisieren.

Zu den Entwicklungszielen gehört zunächst die partizipative und erfahrungsgeleitete Gestaltung der Strukturen und Prozesse der VR-Lösung. Darüber hinaus soll die VR-Lösung lernförderlich und kompetenzorientiert gestaltet werden, die kollaborative Zusammenarbeit im virtuellen Raum ermöglichen sowie mit den impliziten, informellen und erfahrungsbasierten Wissensformen im Arbeitsprozess verknüpft werden. Die VR-Lösung soll schließlich in die Arbeitszusammenhänge der Beschäftigten und die entsprechenden Strukturen in der Wertschöpfungskette nachhaltig integriert werden, um dort die Kommunikation und Kooperation niedrigschwellig zu erleichtern.

Vorgehen

Um den Praxisbezug herzustellen und die VR-Umgebung erfahrungsbasiert und lernförderlich zu gestalten, werden die Anforderungen und Bedarfe der Beschäftigten aller Partnerunternehmen empirisch erhoben und analysiert. Durch ein iteratives Entwickeln der VR-Lösung und das frühe Einbinden der Mitarbeitenden wird sichergestellt, dass der Demonstrator den Zielen und Zwecken entspricht. Insbesondere werden soziale, demographische, inklusive und ergonomische Aspekte in den Blick genommen, um die Akzeptanz des VR-Raums und die simple Zugänglichkeit für Nutzer*innen zuverlässig zu gewährleisten. Die Forschungspartner sind während des Gesamtprozesses mit evaluierender und reflektierender Herangehensweise unterstützend dabei.

Während der Projektlaufzeit können so neue Erkenntnisse zu den unterschiedlichen Rollen des VR-Raums, virtueller Sozialität, Kollaboration und Kooperation sowie Formen und Modi der Zusammenarbeit mit VR gewonnen werden. Die Synergien zwischen den Akteuren sollen zudem Erkenntnisse darüber liefern, wie der VR-Raum gestaltet sein muss, um den Wissensfluss und die fruchtbare Zusammenarbeit zwischen einzelnen Unternehmen zu stützen sowie flexibel an die Anforderungen der Akteure anpassbar zu sein. In technischer Hinsicht ist, zusätzlich zu einem bedarfsentsprechenden VR-Tool, die unkompliziert nutzbare und anforderungsgerechte Erstellung und Integration eines 3D-Umgebungsscans in die VR-Umgebung Teil der Arbeit. Gegenstand der Projekttätigkeit ist außerdem die Nachhaltigkeit hinsichtlich ökonomischer und sozialer Ziele der entwickelten VR-Lösung. Dafür wird neben der zugeschnittenen Lösung ein allgemeines Konzept abgeleitet und erarbeitet, das auch für andere KMU fruchtbar gemacht werden kann und übertragbar ist.

Verbundpartner
  • Institut für sozialwissenschaftliche Forschung e.V. – ISF München
  • VETTER Krantechnik GmbH
  • AERO-Lift Vakuumtechnik GmbH
  • Universität Bremen FB 3 – Mathematik und Informatik
  • Kirchner Konstruktionen GmbH – Abteilung UReality

ProjektbearbeiterInnen

Projektlaufzeit

01/2023 bis 12/2025

Projektförderung

Das Verbundprojekt wird im Rahmen der Fördermaßnahme „Innovative Arbeitswelten im Mittelstand“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und durch den Projektträger Karlsruhe (PTKA) betreut.